„Ich gratuliere den beiden Stipendiaten herzlich und wünsche ihnen, dass sie ihre Ziele erreichen“, sagte Stadträtin Dinnebier, die die Stipendien übergab. Mit dem Stipendium sollen spitzensportliche Leistungen gefördert werden. „Mit dem Jugendförderstipendium leistet die Stadt Marburg außerdem einen Beitrag zur Chancengerechtigkeit im Sport“, so Dinnebier. Der Zugang zum Leistungssport dürfe wie der zum Breitensport nicht von der Herkunft oder vom Geldbeutel des Elternhauses abhängig sein. Das Stipendium soll dazu beitragen, dass die Anzahl der Jugendlichen deutlich erhöht wird, die sich regelmäßig leistungsbezogenem Sporttraining widmen. Gefördert werden stets jeweils eine Nachwuchssportlerin sowie ein Nachwuchssportler mit je 2000 Euro. Die Auswahl der Stipendiaten erfolgt durch eine Fachjury. „Die Entscheidung fiel einstimmig“, hob Dinnebier hervor, „die Jury wurde überzeugt mit sportlichen Leistungen auf allerhöchstem Niveau.“
In diesem Jahr geht die eine Hälfte des Stipendiums an die Ruderin Sophie Bergmann, die seit zweieinhalb beim Marburger Ruderverein aktiv ist. Seit zwei Jahren rudert die 16-Jährige auf leistungssportlichem Niveau. Dies bedeutet jeden Tag etwa anderthalb bis zwei Stunden Training. Sophie konnte in 2017 zahlreiche erste und zweite Plätze auf deutscher und hessischer Ebene gewinnen. Ihr Ziel ist es, einmal Deutsche Meisterin zu werden, sich langfristig an der nationalen Spitze zu etablieren und eventuell ins Deutsche Süd Team sowie den Deutschlandkader aufgenommen zu werden.
Die zweite Hälfte des Stipendiums erhält der junge Judokämpfer Daniel Gorale. Daniel ist 17 Jahre alt und in Hamburg geboren. Seit der 5. Klasse lebt Daniel wegen seiner starken Sehbehinderung im Internat der Carl-Strahl-Schule und wird dort voraussichtlich sein Abitur machen. Im Alter von elf Jahren entschloss sich Daniel, ins Judotraining zu gehen. Schnell erkannte er, dass ihm diese Sportart liegt und wurde Mitglied bei der Sehgeschädigten Sportgemeinschaft Blindenstudienanstalt Marburg und der Judoabteilung der Sportfreunde Blau-Gelb Marburg. Nach und nach entwickelte sich aus dem Hobbysport ein Leistungssport. Zahlreiche Erfolge auf deutscher, hessischer und internationaler Ebene sind die Belohnung für intensives Training. 2017 wurde Daniel auch Junioren-Europameister.
Stadträtin Dinnebier wünschte den beiden alles Gute und dass sie ihre Ziele auch erreichen. Die Förderung durch die Stadt werde dies ein wenig leichter machen, wenn es darum gehe, etwa Reisen zu Wettkämpfen mit zu finanzieren. Björn Backes, Leiter des Fachdienstes Sport der Universitätsstadt, freute es besonders, dass mit den inzwischen sechs geförderten Nachwuchsathletinnen und Athleten bereits eine Vielzahl an Sportarten vertreten sind. „Das zeigt die sportliche Vielfalt in Marburg, auch in Disziplinen, die in der öffentlichen Berichterstattung nicht immer vertreten sind, was wir hier haben, das ist einfach toll“, so der Leiter des städtischen Fachdienstes Sport.