Kartenanwendung der Stadt Marburg
Jugendförderstipendium
Die Stadt Marburg vergibt jedes Jahr ein Jugendförderstipendium für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 18 Jahren. Mit dem Stipendium sollen spitzensportliche Leistungen honoriert werden. Gefördert werden stets jeweils eine Nachwuchssportlerin und ein Nachwuchssportler, die regelmäßig leistungssportlich trainieren. Die Gesamtfördersumme beträgt 4.000 Euro. Die Auswahl der Stipendiaten erfolgt durch eine Fachjury. Mit der Förderung soll den jungen Leistungssportlerinnen und Leistungssportlern beispielsweise die Teilnahme an Wettkämpfen oder ein Trainingslager mit den entsprechenden Kosten ermöglicht werden.
Jugendförderstipendium 2016
Im Jahr 2016 erhält die eine Hälfte des Stipendiums Marie Reichert vom Basketball-Club Marburg. Die zweite Hälfte geht an Franklyn Dwomoh vom 1. Box-Club Marburg.
„Die 15-jährige U17-Bundesligaspielerin und Damen-Regionalligaspielerin Marie Reichert verzeichnet bereits seit mehreren Jahren herausragende Leistungen in ihrer Sportart“, lobte Oberbürgermeister Spies. Nicht umsonst stehe sie seit mehreren Jahren in der Jugendnationalmannschaft und war zuvor Kapitänin sowie ein fester Bestandteil des Hessenkaders.
Mit der zweiten Hälfte in Höhe von 2.000 Euro wird der mehrfache Hessenmeister und in diesem Jahr Drittplatzierte Franklyn Dwomoh vom 1. Box-Club Marburg gefördert. „Der 14-jährige Boxer besucht die Sophie-von-Brabant-Schule und wohnt am Richtsberg. Es ist beeindruckend, was er in seinen jungen Jahren schon alles erreicht hat“, erkannte Spies an. Dwomoh wurde im September das erste Mal für das Junioren-Nationalteam der Boxer nominiert, mit dem er bei der Europameisterschaft als bester Deutscher den 5. Platz belegte. In 32 Kämpfen erzielte er 26 Siege.
Jugendförderstipendium 2017
In 2017 geht die eine Hälfte des Stipendiums an die Ruderin Sophie Bergmann, die seit zweieinhalb beim Marburger Ruderverein aktiv ist. Seit zwei Jahren rudert die 16-Jährige auf leistungssportlichem Niveau. Dies bedeutet jeden Tag etwa anderthalb bis zwei Stunden Training. Sophie konnte in 2017 zahlreiche erste und zweite Plätze auf deutscher und hessischer Ebene gewinnen. Ihr Ziel ist es, einmal Deutsche Meisterin zu werden, sich langfristig an der nationalen Spitze zu etablieren und eventuell ins Deutsche Süd Team sowie den Deutschlandkader aufgenommen zu werden.
Die zweite Hälfte des Stipendiums erhält der junge Judokämpfer Daniel Gorale. Daniel ist 17 Jahre alt und in Hamburg geboren. Seit der 5. Klasse lebt Daniel wegen seiner starken Sehbehinderung im Internat der Carl-Strahl-Schule und wird dort voraussichtlich sein Abitur machen. Im Alter von elf Jahren entschloss sich Daniel, ins Judotraining zu gehen. Schnell erkannte er, dass ihm diese Sportart liegt und wurde Mitglied bei der Sehgeschädigten Sportgemeinschaft Blindenstudienanstalt Marburg und der Judoabteilung der Sportfreunde Blau-Gelb Marburg. Nach und nach entwickelte sich aus dem Hobbysport ein Leistungssport. Zahlreiche Erfolge auf deutscher, hessischer und internationaler Ebene sind die Belohnung für intensives Training. 2017 wurde Daniel auch Junioren-Europameister.
Jugendförderstipendium 2018
Im Jahr 2018 geht die eine Hälfte des Stipendiums an die 16-jährige Rhöntradturnerin Lea Meier. Ebenfalls 2.000 Euro erhält der junge Schwimmer Christopher Kunath. „Eure Bewerbungen haben uns überzeugt“, betonte Sportdezernentin Dinnebier, selbst Jurymitglied. „Und ich freue mich, dass ihr euren Sport gut weitermachen könnt, denn ihr habt klare Ziele vor Augen.“ Dank gebühre natürlich auch den Familien, die ihre Kinder ideell und finanziell unterstützten und die Trainerinnen und Trainer in den Vereinen, die bei Training und Wettkampf einen sehr großen Teil ihrer Freizeit opferten, so Dinnebier.
Seit 2010 übt Lea Meier ihren Sport beim TSV Marburg-Ockershausen aus. Anfangs trainierte sie zweimal wöchentlich und nahm an kleineren Einzel- und Mannschaftswett-kämpfen teil. 2014 stieg sie dann in eine höhere Klasse ein, dies bedeutete mehr Trainings-aufwand mit drei Tagen und acht Stunden in der Woche, und es stellten sich die ersten größeren Erfolge ein, so dass sie sich heute auf nationaler Ebene mit anderen Rhönradturnerinnen aus ganz Deutschland messen kann.
Seit 2014 nahm sie unter anderem an Deutschen Meisterschaften teil und wurde Hessenmeisterin. Der Höhepunkt im Jahr 2018 war die Deutschen Meisterschaft, bei der sie aufgrund ihrer guten Leistungen im Spiraleturnen unter den drei Erstplatzierten der Altersklasse turnte und somit die Finals erreichte. Dort musste sie sich gegen zwei Weltmeisterinnen und ältere Konkurrentinnen durchsetzen und belegte den sehr guten fünften Platz.
Der zwölfjährige Christopher Kunath schwimmt – wie Mutter, Schwester und Bruder – beim VfL 1860 Marburg. Er trainiert fünf Tage in der Woche jeweils zwei Stunden sowie darüber hinaus drei Stunden Training im Athletikbereich. Im Wasser fühlt er sich eigenen Angaben zufolge so richtig gut, wenn er gleitet. Auf jeden Fall möchte er schneller sein als seine Geschwister, das ist für ihn ein großer Ansporn.
In seiner noch jungen Karriere konnte auch Christopher Kunath bereits eine Vielzahl an Erfolgen verbuchen. Bei den Hessischen Jahrgangsmeisterschaften auf der Kurzbahn landete er 2016 über 100 Meter Rücken und im Freistil auf dem Treppchen, wurde ein Jahr später Hessenmeister über 100 Meter Freistil und holte weitere Medaillen. In diesem Jahr gelangten ihm auf Landesebene weitere Platzierungen unter den ersten drei, bei den Süddeutschen Jahrgangsmeisterschaften holte er Bronze über 100 Meter Freistil und landete bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in dieser Disziplin als bester Platzierung auf Platz neun.