Das steht seit dieser Woche fest. Denn am Montag unterzeichneten Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und der Vorsitzende von Special Olympics Hessen (SOH), Clemens Traugott, im Marburger Rathaus den Kooperationsvertrag für die geplanten Landesspiele.
„Wir freuen uns, dass Marburg erneut als Ort für die Special Olympics Hessen ausgewählt wurde“, betonte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies am Montag. Die dreitägige Veranstaltung lobte er als wichtigen Schritt in Richtung gelebter Inklusion. Bei den Wettbewerben treten Menschen mit und ohne Behinderungen auch gemeinsam an. Den „in hohem Maße förderungswürdigen“ Landesspielen stelle die Universitätsstadt trotz knapper Kassen sehr gerne seine Sportstätten kostenfrei zur Verfügung, erklärte Spies. „Marburg verfügt über hervorragende Sportstätten, die immer wieder gerne für überregionale Wettbewerbe genutzt werden“, so das Stadtoberhaupt weiter.
© Stadt Marburg, Sabine Preisler
„Ohne diese Hilfe wäre die Durchführung der Hessenspiele nicht möglich“, sagte SOH-Vorsitzender Clemens Traugott im Rathaus. „Daher sind wir Marburg und seiner Stadtverwaltung für die Unterstützung äußerst dankbar.“ Bereits die Erfahrungen der ersten Landesspiele vor einem Jahr seien hervorragend gewesen: „Wir wurden wunderbar aufgenommen“, erinnerte er sich. Er hob insbesondere die „aktive Hilfsbereitschaft“ der Marburgerinnen und Marburger hervor, die in großer Zahl als Freiwillige mit angepackt und im Georg-Gaßmann-Stadion mit viel Zuspruch zu erfolgreichen Spielen beigetragen hatten.
Die zweiten Landesspiele von SOH sind, so die am Montag unterzeichnete Vereinbarung, für den 12. bis 14. September 2017 in Marburg geplant. Die „Hessenspiele“ finden auf dem gesamten Areal in und um das Georg-Gaßmann-Stadion, im Marburger Sport- und Freizeitbad AquaMar sowie auf der Lahn statt.
Die Sportlerinnen und Sportler mit geistiger Behinderung messen sich in den Sportarten Fußball, Leichtathletik, Tischtennis, Judo, Basketball, Boccia, Schwimmen und Kanu. „Wir rechnen im kommenden Jahr mit rund 600 Athletinnen und Athleten, 200 Trainerinnen und Trainern und 300 bis 350 Volunteers, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen“, informierte Traugott.
„Die Hessenspiele 2015 waren eine wunderbare Werbung für Special Olympics Hessen: die Sportlerinnen und Sportler haben, ganz besonders bei den Siegerehrungen, berührend ehrliche Freude gezeigt. Diese Emotionen waren einfach klasse“, freut sich auch Sportamtsleiter Björn Backes. In sogenannten „Unified Teams“, in denen Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam aktiv sind, könnten zudem ganz praktisch Kompetenzen im Umgang mit Menschen mit Behinderungen erlernt werden.
Auch 2017 wird es wieder das Wettbewerbsfreie Angebot geben, an dem alle Interessierten aus Marburg und der Region teilnehmen können.
„Wir hoffen erneut auf gut besuchte Spiele“, zeigte sich Alexandra Graff-Thiemig, Leiterin der Zweigstelle Nord von Special Olympics, optimistisch. Bereits beim ersten Mal hätten in Spitzenzeiten rund 1.200 Menschen das Georg-Gaßmann-Stadion besucht. Auch bei den zweiten Hessenspielen soll der Eintritt wieder frei sein.
© Stadt Marburg, i.A. Heiko Krause
Special Olympics ist die weltweit größte - vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) offiziell anerkannte - Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Gegründet wurde sie im Jahr 1968 durch die Kennedy-Familie. Heute umfasst sie weltweit mehr als vier Millionen Athletinnen und Athleten in mehr als 170 Mitgliedsländern.